Die Nachricht
Gegen 7.30Uhr stand ich auf und kochte Kaffee, Stefan saß am PC, er war schon sehr früh wach und konnte auch die Hubschrauber heute Morgen hören. Er dachte sich noch, was da wohl passiert sei und wollte eigentlich dorthin fahren, es war ja nicht weit weg von zu Hause. Doch er tat es dann doch nicht. Er war noch sehr müde, weil er die Nacht nicht gut schlafen konnte und legte sich, nachdem ich aufgestanden war, wieder hin. Ich trank meinen Kaffee und wollte mich danach auch noch einen Moment ausruhen, doch war ich an diesen Morgen sehr unruhig und konnte nicht mehr schlafen. Ich setzte mich also an meinen PC und bereitete einige Auktionen vor. Um halb zehn dachte ich an Melli und daran, das sie ja keinen Schlüssel dabei hat. Deshalb duschte ich mich schell um, um 10Uhr fertig zu sein, wenn Melli heim kommt. Es wurde 10Uhr und ich wartete auf Melli. Gegen halb elf klingelte es an der Tür und ich glaubte Melli kommt heim, doch es war Sandra , sie fragte ob Melli zu Hause wäre, ich antwortete das sie gleich heimkomme. Immerzu schaute ich auf die Uhr und machte mir Sorgen wo Melli bleibt.. ..es war sehr ungewöhnlich, dass sie unpünktlich war. Es wurde elf Uhr und meine Angst wurde immer größer, ich versuchte mehrmals sie auf dem Handy zu erreichen, doch es war ausgeschaltet. Dann stand Stefan wieder auf und ich erzählte ihn von meinen Ängsten, er meinte, dass ja gestern das Fest war und die Mädels bestimmt länger schlafen. Zunächst gab ich mich damit etwas zufrieden, kannte ich ja von Melli das sie gerne etwas länger schläft. Doch es dauerte nicht lange und die Angst wurde in mir immer heftiger, ich entschloss mich zur Jelena zu fahren, um Melli abzuholen. Nur 10min später war ich schon dort und Jelenas großer Bruder sagte, dass Melli nicht da ist, fast gleichzeitig kam Jelenas Mutter dazu und bestätigte mir auch das Melli nicht dort übernachtet hatte. Ich fing an zu zittern und mein Blutdruck schoss in die Höhe, sofort wollte ich mit Jelena selbst reden, doch ihre Mama wollte mich erst gar nicht rein lassen, ich ließ aber nicht locker. Jelena lag noch im Bett, ich wollte wissen, wo Melli ist und wie lange sie auf dem Fest waren, wann sie nach Hause sind und mit wem Melli zuletzt zusammen war, doch Jelena wusste rein gar nichts, überhaupt nichts !!! Ich ging völlig verwirrt und voller Angst zurück zum Auto und fuhr wieder heim. Ich hatte tief im Inneren die Gewissheit, dass irgendetwas passiert sein muss, ich hatte die unheimliche Vorstellung das Melli vergewaltigt wurde und irgendwo verletzt liegt, allein. Zu Hause angekommen und völlig fertig erzählte ich Stefan davon, er wollte aber immer noch nicht daran glauben, das was passiert sein soll, so rief ich meine Mutter an. Oma war auch total fertig und meinte, dass ich sofort die Polizei anrufen soll .Ich zögerte noch und rief erst bei Lena und Tina an. Lena hörte nicht, aber Tina und Tina erzählte, dass Melli doch bei Jelena geschlafen hätte. Ich war völlig am Ende, unter schweren Schock lief ich in der Wohnung auf und ab, immer wieder schaute ich am Fenster um möglicht bald, den erlösenden Blick, Melli zu sehen erhaschen zu können. Dann fuhr Olli mit dem Auto vor und nur eine Minute später klingelte er an unserer Tür. Völlig fertig und am Türpfosten lehnend, fragte er mich: „ Wie geht es denn eurer Melli ?“ Dann brach er zusammen. Ich schrie laut auf und wollte alles wissen und sagte dass wir schon lange auf Melli warten und wo ist denn Melli, was ist passiert ???!!!. Olli stotterte „ Wir hatten einen Autounfall, ein Auto hat uns von hinten überfahren und Melli lag bewegungslos auf der Strasse.“ Nur Sekunden später rief ich die Polizei, es dauerte für mich eine lange Minute, bevor jemand abnahm und ich schrie ins Telefon, das ich Melli vermisse und Olli grad vom Unfall erzählte. Der Polizist sagte zu mir: „ Ja , es gab heute Nacht einen schweren Verkehrsunfall, wir schicken jemanden vorbei.“ Ich wusste sofort, dass es sehr sehr schlimm um Melli steht und hoffte und betete immer, immer wieder, dass nicht das schlimmste passiert sein möge. Ich schrie nur noch und sank unter heftigen Schmerzen mehrmals zu Boden. Olli saß mit Stefan im Wohnzimmer und ich schrie immer wieder zu Stefan: „Was ist wenn Melli tot ist, bitte lieber Gott NEIN, was ist wenn unsre Melli tot ist !!! „ Olli sagte nichts, er stand genau wie ich, unter schwerem Schock, Stefan versuchte mich mehrmals zu beruhigen und sagte immer wieder, das ich nicht an das schlimmste denken soll, doch ich fühlte es, ich wusste es. Ich hab dann sofort wieder meine Mutter angerufen, doch ich schrie nur, brachte auch keinen Satz mehr zusammen, ich schrie nur „ Komm schnell rüber, es ist was mit Melli passiert“ Sie hatte gar nichts richtig am Telefon verstanden und rief Sani meine Schwester an, Sani rief dann noch mal bei mir an, was denn los sei. Wieder schrie ich ins Telefon, das Melli einen Unfall hatte und sie mit Mama ganz schnell kommen soll. Sani machte sich gleich auf dem Weg, noch völlig unwissend. Es dauerte für mich eine Ewigkeit bis die Polizei vorfuhr, es waren 2 oder 3 Wagen, dann klingelte es und 2 Polizisten und noch ein Mann kamen hoch, erst später erkannte ich, das dieser Mann ein Seelsorger, ein Pfarrer war. Ich schrie und wollte wissen was mit meiner Melli passiert sei „Was ist mit meiner Melli, …was ist mit meiner Melli?“ aber der Polizist fragte mich erst, ob ich einen Henri kenne, Ich sagte „Nein, ich kenne keinen Henri“ , dann erzählte er weiter, das auch ein Mädchen schwerst verletzt wurde und sie nicht wissen, wer dieses Mädchen ist. Ich sollte eine Beschreibung ihrer Kleidung ab geben, ..ich sagte Melli hat ne Stretchjeans an mit vielen Taschen drauf und weiße Skaterschuhe...der Polizist nickte stumm und mit gesenkten Kopf sagte er leise und tief bedrückt zu mir „ Das Mädchen ist heut morgen verstorben“ Ich brach schreiend zusammen, im Inneren habe ich schon das schlimmste gefühlt, doch wollte ich diesen Satz nicht hören ...niemals... aber er kam und ich zerbrach.
Zeitungsberichte 18.März 2006
30.August 2007
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